Vorzustand vor der Restaurierung
Das Gemälde ist zu einem unbekannten Zeitpunkt aus dem Zierrahmen geschnitten worden und wurde längere Zeit erst gerollt und später flach liegend aufbewahrt. Die Beschneidungen sind teilweise unegelmäßig und, wie in der linken unteren Ecke besonders deutlich wird, nicht rechtwinkelig. Durch das Rollen sind im Laufe der Zeit Knickfalten entstanden, die entsprechende Schäden nach sich gezogen haben und besonders an der Oberkante zu finden sind. Zahlreiche Malschichtverluste und allgemein eine sehr lockere Malschicht sind die Folge dieser vorangegangenen Behandlung. Zusätzlich zu diesen Schäden befindet sich ein mehrere Zentimeter langer Riß im unteren linken Viertel des Gemäldes.
Die Gemäldeoberfläche ist zusätzlich verstaubt und von von kleineren Fliegendreckflecken verunreinigt, der Firnis gegilbt.
Zwischenzustand während der Firnisabnahme
Die hier gezeigte Aufnahme zeigt nun den Zustand während der Abnahme des vergilbten Frnisses: in der linken Gemäldehälfte ist der vergilbte Finis noch auf der Oberfläche, wohingegen er in der rechten Gemäldehälfte bereits entfernt ist. Dieses Photo zeigt deutlich, wie sehr ein gegilbter Firnis den Charakter eines Gemäldes durch die veränderte Farbigkeit beeinflussen kann.
Vor der Finisabnamhe erfolgten folgende Maßnahmen:
Die Malschicht wurde gesichert und anschliessend wurden an die Gemälderänder rückseitig verbreiternde Leinwandstreifen aufgeklebt, um die Wiederaufspannung möglich zu machen. Der für die Aufspannung benötigte neue Keilrahmen wurde ein wenig größer gewählt als die Originalleinwand ist, so dass diese für die Aufspannung an keiner Stelle um die Spannkanten geknickt werden muss. Vor der Neuaufspannung wurde der Riss durch eine Einzelfadenverklebung geschlossen.
Endzustand nach der Restaurierung
Der Firnisabnahme folgten dann noch die Kittung der Fehlstellen sowie die Retusche der Kittungen und ein neuer Firnisauftrag. Die Aufnahme zeigt das Gemälde nach
Abschluß aller Maßnahmen.
vorheriges oder nächstes Restaurierungsbeispiel